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  Der Kontrabass

Von Patrick Süskind

Wenn Männer endlich mal reden …..

kann daraus ein unvergesslicher Theaterabend werden.

 

Das beweist der Schauspieler und Regisseur Hannes Hauptkorn von Theaterlichter. Mit dem Ein-Mann-Stück „Der Kontrabass“ von Patrick Süskind (Das Parfüm) begeistert er das Publikum.
Es ist der tragisch-komische Monolog eines Musikers. Er sitzt allein in seinem Zimmer und schwadroniert über die Musik, das Leben, die Liebe und natürlich ... über den Kontrabass, zu dem er eine ganz besondere Beziehung hat.

Eine ebenso tiefsinnige wie humorige Betrachtung über die Höhen und Tiefen der menschlichen Seele, bei der der Autor sein ganzes Können zeigt. Genauso übrigens wie der Schauspieler. Ein-Mann-Stücke gehören zu den größten künstlerischen Herausforderungen des Metiers - das Hauptkorn perfekt beherrscht.
Die Schwäbische Zeitung spricht von „einem sowohl sprachlichen als auch emotionalem Kraftakt vor seinem begeisterten Publikum“ und schwärmt von der „erheiternden mimischen Darbietung“ des Künstlers, der seinem Publikum einen „unterhaltsamen und kurzweiligen Abend“ geboten hat. Der Allgäuer Anzeiger spricht von geforderten „Höchstleistungen, die Hauptkorn scheinbar mühelos vollbringt.“


Der Kontrabass war lange Zeit das meistgespielte Stück an deutschen Bühnen.



 

Bericht aus der Schwäbischen Zeitung

 "Ich gehe jetzt in die Oper und schreie"

 

LEUTKIRCH - In der Malztenne der Brauerei Härle hat Hannes Hauptkorn seinen Zuschauern tragikomische Einsichten in das gebeutelte Leben eines Kontrabassisten gewährt. Der Auftakt seiner Allgäuer Tournee ist ihm mit seiner Inszenierung des "Kontrabasses" gelungen.

 

Sichtlich erleichtert verbeugt sich Hannes Hauptkorn nach einem sowohl sprachlichen als auch emotionalen Kraftakt vor seinem begeisterten Publikum. In der Rolle eines Kontrabassisten hat er etwa neunzig Minuten lang proportional zu seinem Alkoholpegel die Karten seines Lebens auf den Tisch gelegt.

 

In Patrick Süskinds (bekannt durch den Roman "Das Parfüm") Theaterstück kommt ein Kontrabassist zu Wort, der anfänglich seinem Publikum zu vermitteln versucht, welch ein verkanntes Künstler-Dasein er im Orchester fristet. Nüchtern erkennt er, dass er nie im Fokus der Musikkritik stehen wird. Als ausgewiesener Musikexperte - immerhin ist er Orchestermitglied - beurteilt er die Relevanz des Kontrabasses hingegen anders: "Der Kontrabass ist das wichtigste Orchesterinstrument." Während er erzählt und ein Bier nach dem anderen trinkt - aufgrund "des Flüssigkeitsverlusts" - ändert er seine Meinung und der Zuschauer stellt schnell fest, dass sein schalldichtes Musikzimmer die Isolation von seiner Umwelt verdeutlicht.

 

Im Suff platzt es schließlich aus dem Musiker heraus, dass er in die Ensemble-Sopranistin Sarah verliebt ist. Leider kennen die beiden sich nicht; die Distanz zwischen ihnen scheint schier unüberbrückbar. Verzweifelt erkennt der Kontrabassist, dass er in einem schalldichten Raum steht "und an sie denkt mit einem Instrument, das keinen Ton spielt, den sie singt."

 

Sein Hass auf das Instrument, das die ganze Zeit überwachend in der Ecke steht, wächst. Er macht den Bass verantwortlich für sein bisher unmelodiöses Leben.

 
Und noch ein Bier

 Nach dem Genuss weiterer Biere gelangt er zu der Einsicht , dass er nicht mehr als ein Geräusch produziere.N Schließlich muss er sich zur Premiere von "Rheingold" aufmachen . Und zu Sarah, deren Namen er heute Abend in der Oper laut heraus schreien will, denn er erkennt: "Man verelendet so oder so!" Ob er es tatsächlich tun wird, bleibt jedoch fraglich.

 

Mit erheiternden mimischen Darbietungen und durchaus auch unter körperlichem Einsatz hat Hannes Hauptkorn seinen Zuschauern einen unterhaltsamen und kurzweiligen Abend geboten und deutlich gemacht, dass die Komödie ihre wahre Tiefe aus den tragischen Ereignissen eines Lebens zieht.

 

Bericht aus dem Allgäuer Anzeigeblatt

 "Einer schaut immer zu"

Ein Orchestermusiker rechnet mit seinem Instrument und seinem Leben ab: Schauspieler Hannes Hauptkorn vollbringt Höchstleistungen als tragikomischer Held in Patrick Süskinds virtuosem Ein-Mann-Stück „Der Kontrabass“.

 

 

 

Von Riccarda Gschwend

 

Nüchtern ist der Kontrabassist schon längst nicht mehr. Während seines Monologs trinkt er ein Bier nach dem anderen – wegen des „Feuchtigkeitsverlusts“, wie er sagt. Dass nicht nur Durst hinter seiner großen Trinklust steckt, wird bald klar – der Kontrabassist ist ein einsamer, ziemlich verbitterter Mensch. Gemimt wird er auf der Bühne des Oberstaufner Kurhauses von Schauspieler und Regisseur Hannes Hauptkorn.

Zu Beginn des Stücks „Der Kontrabass“ von Patrick Süskind, scheint die Welt des Protagonisten noch in Ordnung. Der 35-jährige ist Orchestermusiker, befindet sich in seinem schalldichten Musikzimmer und erzählt dem Publikum vom Musikbetrieb und seiner Abneigung gegen Wagner. An der Wand hängt ein Bild Schuberts, der Kontrabass steht gut verpackt in der Ecke. Sein Instrument propagiert der Musiker, sei das „wichtigste Orchesterinstrument“, bilde das Fundament des Orchesters.

 

Doch dann – das viele Bier tut sein übriges – beginnt der Bassist, ein ganz anderes Bild seiner selbst zu entwerfen. Er ist unglücklich verliebt in eine Sopranistin. Seit zwei Jahren ist er allein, und Schuld daran, davon ist er überzeugt, ist sein Instrument. Der sperrige Kontrabass verhindere den Kontakt zur Damenwelt. Ist einmal eine Frau zu Gast, „schaut er zu“ und steht dadurch jeglicher Form von Intimität im Weg.

 

 Je mehr der Musiker redet, umso deutlicher wird: Er hasst seinen scheinbar allgegenwärtigen Bass, findet gar, dass er „grässlich klingt“. Und er hasst sein Leben, das ihn dazu verdonnert, am dritten Pult zu stehen und nicht gehört zu werden, besonders nicht von der angebeteten Sopranistin. Und das ihn dazu verdonnert, als kontaktscheuer, einsamer Mensch in seinem schalldichten, isolierten Musikzimmer zu sitzen und Bier in sich hinein zu schütten.

Sprachlich auf höchstem Niveau entwirft Süskind in seinem Ein-Mann-Stück das tragikomische Bild eines Verzweifelten. Von Schauspieler Hauptkorn fordert es Höchstleistungen, die dieser scheinbar mühelos vollbringt. Den sprachgewaltigen Kontrabassisten lässt Hauptkorn auf der Bühne auf eindringliche Weise lebendig werden. Vom Publikum gab es dafür zum Schluss reichlich Applaus.




Die Günzburger "My-Heimat" schreibt:

 "...Hannes Hauptkorn bringt das Stück mit viel Witz und Ironie auf die Bühne. Dabei versteht er es mittels einer deutlichen Aussprache, einer ausführlichen Gestik und vor allem durch eine ausdrucksstarke Mimik, sein Publikum in den Bann zu ziehen. Besonders erwähnenswert ist seine Dirigenten-Parodie, die selbst den nüchternsten Zuschauer lachend zu einem begeisterten Zwischenapplaus bewegt. Alles in allem sorgte Hannes Hauptkorn für einen gelungenen Theaterabend. ..."